Parkinson ist eine chronisch, fortschreitende neurologische Erkrankung. Sie geht vor allem mit Bewegungsstörungen einher. Diese äußern sich durch einen Kontrollverlust der Muskeln, sichtbar in Zittern, Gliedersteifigkeit und langsames, bedächtiges Gangbild. Durch den Kontrollverlust der Muskeln und somit auch über den Körper geht ein Teil Freiheit verloren. Es gibt Einschränkungen in vielen Lebenssituationen. Ziel der medizinischen Behandlung: Mobilität und Unabhängigkeit möglichst lange zu bewahren und somit ein aktives Leben zu führen. Die Wohnberatung Siegen-Wittgenstein e.V.  legt ihr Augenmerk auf die Wohnanpassung. Dies bedeutet eine individuelle Veränderung der Wohnausstattung zur Erhaltung oder Verbesserung der Selbständigkeit des Erkrankten. Im Anfangsstadium der Bewegungseinschränkung, sollte an eine Sturzprophylaxe gedacht werden. Z.B. sollten Stolperfallen wie Bodenunebenheiten, Türschwellen oder Teppichböden entfernt werden. Es hilft sich im Anfangsstadium schon mit einer größeren Wohnungsanpassung, wie z.B. ein Badumbau, auseinanderzusetzen.

Um sich auf die veränderte Lebenssituation einstellen zu können, den Alltag zu erleichtern und die Selbstständigkeit zu erhalten, stehen zahlreiche Hilfsmittel zu Verfügung, die eingesetzt werden können. Z.B. unterstützt bei der Nahrungsaufnahme ein bestimmtes Besteck oder Geschirr und beim Zubereiten der Mahlzeiten ein elektrischer Dosenöffner oder eine Schraubverschlussöffner. Es gibt auch Hilfsmittel, die das Knöpfen von Hemden, das zu ziehen eines Reißverschlusses von Jacken und Hosen oder  das Schnüren von Schuhen erleichtern. Bei der Mobilität kann ein Rollator unterstützen. Bei der Selbstständigkeit im Bad helfen Sitzmöglichkeiten in Form von Duschstühlen, Haltegriffe, ein erhöhtes WC und ein unterfahrbares Waschbecken. Bei der Pflege helfen ein Badewannenlifter oder ein Duschrollstuhl.

Außerdem gibt es viele weitere Wohnungsanpassungen, die helfen können die Selbständigkeit zu erhalten oder die Pflege zu erleichtern. Um Unfallgefahren abzuwenden sollten rutschigen Bodenbeläge vermieden und Türschwellen entfernt werden. Es können Handläufe zur Unterstützung angebracht werden, überall wo sie benötigt werden. Auch ein Treppenlift kann helfen, die Treppe wieder selbstständig nutzen zu können. Ein Bad kann umgebaut werden, sodass man sich wieder selbstständiger waschen kann. Ebenfalls kann daran gedacht werden, die Türen zu verbreitern, um bei einer Rollator- oder Rollstuhlnutzung besser durch die Wohnung/ das Haus zu kommen.

Da eine Parkinsonerkrankung bei jedem Betroffenen sehr individuell ausgeprägt ist, empfiehlt sich eine Wohnberatung zu nutzen, die mit Ihnen zusammen verschiedene Möglichkeiten zu Ihrer individuellen Situation besprechen. Die Wohnberatung kann mehrmals in Anspruch genommen werden und hilft, trotz Änderungen der Krankheit, mit weiteren Hilfsmitteln und Maßnahmen, das Leben im eigenen zu Hause zu ermöglichen. Die Wohnberatung ist für den Ratsuchenden immer kostenfrei.