Es gibt zwei Anlässe für einen Badumbau. Entweder muss umgebaut werden, weil die vorhandene Einrichtung Schwierigkeiten in der Nutzung aufweist, oder das Bad wird präventiv umgebaut. Hier wird an die Zukunft gedacht, für das vorgeschrittene Alter oder wenn an eine Zustandsverschlechterung einer Krankheit gedacht werden muss.

  1. Anlass: Badumbau, weil es notwendig wird

Dies ist der Fall, wenn eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes, z.B. durch einen Sturz oder durch einen Unfall, vorliegt. Da es sich hier um eine akute Situation handelt und der Pflegebedürftige sich gerade in einem Krankenhaus, einer Rehaklinik oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung aufhält. Die Zeit drängt. Aufgrund dessen wird meistens nur ein Teil des Badezimmers umgebaut. Zumeist ist dies die Dusche oder Badewanne mit dem schwerfälligen und hohen Einstieg. Entweder wird die Dusche in eine barrierearm oder bodengleiche Dusche mit Haltegriffe umgebaut. Oder die Badewanne wird zur bodengleichen Dusche. Ein Komplettumbau wird bei diesem Anlass sehr selten durchgeführt.
Oft ist die Finanzierung der Maßnahmen ein Hinderungsgrund. Für viele der älteren Menschen ist auch ein Teilumbau zu kostspielig. Hier kann durch Hilfsmittel versucht werden, die gegebenen Umstände zu verbessern. Z.B. durch ein Badebrett, einen Badewannenlifter oder Haltegriffe. Klebende Haltegriffe halten nicht auf allen Fliesen. Durch unsachgemäßes Anbringen können sie sogar eine Unfallgefahr darstellen. Aufgrund der Zeit und der Kosten werden hier andere wichtige Änderungen nicht durchgeführt.

  1. Anlass: präventiver Badumbau

Bei einem präventiven Umbau sorgt man frühzeitig für das Alter oder eine sich verschlimmernde Krankheit vor. Oder man möchte in seinem Bad Komfort erleben. Wenn vorbeugend umgebaut werden soll, ist normalerweise mehr Zeit vorhanden als in der akuten Situation. Man kann verschiedene Angebote von Handwerkern einholen und sich differenzierter mit der  Planung auseinandersetzen. Bei dieser Art des Badumbaus können Vorkehrungen für Nachrüstungen, z.B. Haltegriffe oder Duschabtrennung, im Blick behalten werden. Zu beachten ist in diesem Fall die Wandstärke bei der Toilette, dem Waschbecken und der Dusche für das nachträgliche  Anbringen der Haltegriffe. Somit sind im Alter nur noch minimale Maßnahmen von Nöten.
Bei diesem Anlass ist der Teilumbau eher selten.

Beide  Anlässe haben gemeinsam, dass z.B. auf  rutschfeste Fliesen, genug Bewegungsfläche, Schwellenabbau, Platzierung der Armatur, Haltegriffe, Duschabtrennung, Höhe der Toilette, Waschbecken, Heizung etc. geachtet werden sollte. Eine wichtige Anpassungsmaßnahme für beide Situationen ist die Anschlagsrichtung der Badezimmertür, die immer nach außen aufgehen sollte, um eine schnelle Rettung zu ermöglichen.

Eine Beratung zum Badumbau kann bei beiden Anlässen hilfreich sein. Die Wohnberatung Siegen-Wittgenstein e.V.  spricht mit Ihnen verschiedene individuelle Möglichkeiten – von Hilfsmitteln, über Teilumbau bis hin zum Komplettumbau- durch, sodass das Bad nachher zu ihren Bedürfnissen passt. Ebenfalls spricht sie mit Ihnen über die Möglichkeiten der Finanzierung und hilft  bei der Beantragung von Zuschüssen.