Eine Wohnberatung bei Demenz berät Erkrankte und deren Angehörigen, wie das Wohnumfeld umgestaltet werden kann, sodass der Erkrankte sein Leben möglichst selbstständig führen kann und die Angehörigen entlastet werden. Da keine Demenzerkrankung der anderen gleicht, gibt es auch nicht die eine Lösung für die Wohnraumanpassung. Die Beratung ist höchst individuell und bewegt sich oft ist in einem schmalen Grad der Änderung, da jede zu großer Veränderung, Verwirrtheit und Ängste hervorrufen können. Das Haus/ die Wohnung werden dann nicht mehr erkannt.

Wichtig ist es zu beobachten, welche Probleme auftreten und diese mit allen Beteiligten zu besprechen. Oft müssen auch einige Dinge ausprobiert werden, bis es eine Lösung gibt, die die Situation verbessert.

Wir möchten Ihnen hier gerne einige Beispiele geben:

  • Orientierung: Oft hilft es mit Zettel oder Bildern Orientierung zu schaffen. Die Küchenschränke können z.B. mit Bildern des Inhalts beklebt werden oder die Türen mit dem Zweck des Raumes, um die räumliche Orientierung zu verbessern. Manchmal hilft es auch, einige Türen auszuhängen, um mehr Orientierung zu schaffen. Ein großer Kalender mit Bildern zur Jahreszeit und eine große Uhr helfen bei der zeitlichen Orientierung.
  • Hinlauftendenz: Wenn Demenzerkrankte das Bedürfnis haben, sich zu bewegen und durch die Nachbarschaft zulaufen, kann dies für Angehörige sehr belastend werden. Hier kann ein Vorhang vor der Tür helfen, um die Aufmerksamkeit von der Tür wegzulenken. Wenn die Räumlichkeiten es hergeben, kann auch ein Rundlauf durch die Wohnung geschaffen werden, eventuell sogar mit Aufenthaltsecken, an denen Erinnerungen stehen.
  • Spiegelnde Flächen: Spiegelnde Fliesen, oder auch dunkle Fliesen können für Demenzerkrankte oft ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Auch hier können Lösungen gefunden werden. Wenn das eigene Spiegelbild nicht mehr erkannt wird, kann es helfen, Spiegel zu verbergen oder abzuhängen.
  • Wenn Treppen offen gestaltet sind, werden diese nicht mehr als Treppen erkannt und Ängste könne ausgelöst werden. Hier kann es helfen ein Bettlaken unter die Treppe zu hängen, um das Blickfeld zu beschränken. Geländer helfen hier, um die Einschätzung der Breite und Länge zu unterstützen.

Bei einer Wohnberatung für Demenzerkrankte, hilft auch oft die Biografie der Menschen. Was hat die Person gerne gemacht und wovor hat sie Angst? Daher ist es wichtig, dass Ratsuchende offen sind und genau beobachten, was schwierig ist. Wichtig ist, dass Lösungen gemeinsam gefunden werden, also scheuen Sie sich nicht uns anzurufen.

Außerdem gibt es eine tolle Broschüre, die Ihnen Tipps geben kann. Diese wurde vor einigen Jahren durch das Kuratorium Deutsche Altershilfe herausgegeben worden ist.